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AutorenbildNora Zimmer

Does anybody have anything mean to say? | Middleditch & Schwartz

No, I don't have anything mean to say. Ganz im Gegenteil, ich habe nur Gutes zu berichten. Normalerweise lache ich ja nie, aber hier mache ich mal eine Ausnahme. Die beiden Schauspieler Thomas Middleditch und Ben Schwartz schaffen es ja sogar, dass ich Tränen lachen muss. Ben Schwartz ist überhaupt der Grund, warum ich auf diese drei wunderbar albernen Specials aufmerksam geworden bin. Als großer Jean-Ralphio-Fan muss ich ihn ja toll finden. (Side note: Jean-Ralphio ist eine wiederkehrende Figur aus meiner Lieblingsserie "Parks & Recreation", eben gespielt von Ben Schwartz). Zusammen mit Thomas Middleditch (u. a. bekannt aus "Silicon Valley") macht er schon seit längerer Zeit Improvisationstheater. Seit diesem Jahr auch auf Netflix. Zum Glück.


Die Zuschauer der Impro-Comedy wissen nicht was auf sie zu kommt und genauso wenig wissen es die beiden Akteure auf der Bühne. Sie stehen dort, lediglich mit zwei Stühlen als Requisite, ganz ohne Absprachen und ohne Skript. Ein kurzes Gespräch zu Beginn jeder Show mit einer oder mehreren Personen aus dem Publikum wird als Ausgangspunkt für die Improvisation genommen. So handelt die erste Episode z. B. von einer Hochzeit. Hier tauchen alte Liebschaften auf, Schatten der Vergangenheit kommen ans Licht und natürlich wird das Paar von einem Geist getraut. Und weil es ja gängig ist, fragt dieser vor den Ehegelübden danach, ob denn jemand etwas Gemeines zu sagen habe. Kennt man ja von allen Hochzeiten. Nicht? Und wusstet ihr eigentlich, dass in Norwegen Bürgerkrieg herrscht? Auch nicht? Hier ist das alles normal. Auch, dass Aliens in einem Schrank in der Uni leben. Völlig normal.


Naja. Nicht wirklich, denn bei Middleditch und Schwartz hat relativ wenig mit irgendeiner Norm zu tun. Und das ist ihnen selbst auch bewusst. Die Hauptsache bei der Improvisation ist ja immer, dass alles bejaht wird, was der Vorredner gesagt hat, so bescheuert und unvorhergesehen das Resultat auch sein mag. Dass die beiden Akteure ihre spontanen Einfälle selbst oft absurd finden, merkt man schon allein daran, wie häufig sie über sich selbst lachen müssen. Irgendwie schaffen sie es aber trotzdem immer wieder, eine halbwegs schlüssige Geschichte zu erzählen… Wenn man denn mal von den Momenten absieht, in denen sie völlig vergessen, welche Rolle sie gerade eigentlich spielen, wie sie heißen oder was genau gerade die Handlung war.


Die beiden haben ganz offensichtlich viel Spaß daran, herumzualbern und ich habe mindestens genauso viel Spaß ihnen dabei zuzuschauen. Thomas Middleditch und Ben Schwartz sind so angenehm sympathisch und harmonieren perfekt miteinander, dass man zum Teil denken mag, sie hätten sich vielleicht doch abgesprochen. Der Humor, so albern er auch sein mag, trifft voll und ganz meinen Geschmack. Die spontane Komik ist einfach toll - fast jeder improvisierte Satz bringt mich zum Lachen. Zum Beispiel, wenn Ben Schwartz in einer Rolle behauptet kein "Flat Earther" zu sein und im nächsten Moment lachend erklärt:


„But I do think if I had slippery enough shoes and you took me to one part, I could slide all the way to the end.“

Das einzige Manko an der ganzen Sache ist, dass es viel zu schnell vorbei ist. Die drei Episoden sind jeweils etwa 45 Minuten lang und so unterhaltsam und kurzweilig, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Es ist so albern, so bescheuert, so komisch und gleichzeitig so sympathisch und nett, dass ich es jederzeit nochmal anschauen würde. Und ich hoffe mal, dass Netflix noch viele, viele weitere Episoden produziert.




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