Netflixtante Nora schaut John Hughes-Filme, Teil I
Wer kennt es nicht: das ikonische Bild in dem Judd Nelson über den Sportplatz geht und seine Faust in die Luft hebt, während dazu "Don’t You (Forget About Me)" von den Simple Minds läuft. Es ist das Ende des Filmklassikers "The Breakfast Club" aus dem Jahre 1985. Und hier stellt es den Anfang einer John Hughes-Reihe dar. Als Fan von Jugendfilmen kommt man um seine Filme einfach nicht herum und eine Rezension reicht einfach nicht aus.
Mit "The Breakfast Club“ hat Hughes einen unglaublich zeitlosen Film geschaffen, der heute genauso aktuell ist wie in den 80ern (von der Musik und den Outfits mal abgesehen). Ich kenne zwar keine amerikanische High School von innen, aber mein Bild davon ist geprägt durch diesen Film. Er zeigt vor allem, dass es bestimmte Rollen gibt, bestimmte Cliquen, die nebeneinander funktionieren, aber sich nicht vermischen. Nur dann, wenn aus jeder Clique einer mit im Nachsitzen sitzt...
Es ist ein Samstag und fünf auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Jugendliche müssen den gesamten Tag stillschweigend in der Schulbibliothek verbringen. Am Anfang sind da die Vorurteile gegenüber den anderen; es gibt Streit. Aber schnell merken die Schüler, dass sie alle die gleichen Ängste, Unsicherheiten und Sorgen haben. Da sind beispielsweise Unsicherheiten, was die eigene Jungfräulichkeit anbelangt oder der Leistungsdruck durch die Eltern. Ein Satz der Figur Andrew bleibt hängen:
"We’re all pretty bizarre. Some of us are just better at hiding it."
Durch diese Erkenntnisse wachsen die Fünf zusammen. Sie rauchen gemeinsam Marihuana, tanzen durch die Bibliothek und vertrauen sich Geheimnisse an. „The Breakfast Club“ erzählt so ehrlich und direkt von einer Freundschaft, die nur für einen Tag anhält. Beinahe der gesamte Film spielt in der Bibliothek und lebt von den Dialogen zwischen den Schülern. Dadurch, dass sie so unterschiedliche Charaktere haben, gibt es für jeden Zuschauer mindestens eine Identifikationsfigur, aber man hat irgendwie mit allen etwas gemeinsam. Dadurch kann man jede Emotion nachvollziehen, jede Handlung und man fühlt sich irgendwie Teil der Gruppe. Selbst wenn man nicht mehr jugendlich ist – wir alle haben noch Unsicherheiten. Das Zitat von Andrew trifft nicht nur auf die Figuren aus dem Film zu, sondern könnte allgemeingültig sein. Wir Menschen sind doch alle irgendwie gleich – gleich bizarr. Und die Moral der Geschicht, weil’s so schön und treffend ist:
"You see us as you want to see us - in the simplest terms, in the most convenient definitions. But what we found out is that each one of us is a brain, an athlete, a basket case, a princess and a criminal."
Im Übrigen ist der Film sehr gut zitierbar und wurde in der Popkultur schon so oft aufgegriffen. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass jeder einen Bezug dazu hat. Zum Film selbst oder eben zu den Themen.
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