Den Roman "Allegro Pastell" von Leif Randt habe ich bereits mehrere Male im Buchladen gesehen, bevor ich ihn schließlich auch auf meinen eReader geladen habe. Es fällt mit seinem Pastell-Cover, das wie aus der Zeit gefallen scheint, auch wirklich auf.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich einen Roman schon häufig prominent präsentiert im Buchladen und in Instagram-Stories gesehen habe, ist meine Erwartungshaltung doch recht hoch. Dieser Roman scheint im öffentlichen Interesse zu sein, er scheint viele Menschen anzusprechen und etwas über unsere aktuelle Zeit zu sagen.
Die zwei Protagonisten Tanja und Jerome scheinen somit auch in die klassische Instagram-Blase der Anfang- bis Mitte-Dreißiger zu passen: Tanja ist Autorin, schreibt "Texte, die vor allem Menschen berührten, die so ähnlich waren wie sie selbst" und Jerome designt Webseiten für Kunst-Schaffende und Museen. Klingt super und eigentlich geht es den beiden auch super, denn viel zu durchleiden haben sie wirklich nicht.
Das führt mich auch schon zu meiner Frage, die ich mir während der Lektüre öfter mal gestellt habe: Was sagt mir das jetzt eigentlich? Über die aktuelle Zeit, Beziehungen oder Liebe? Auch wenn es im Klappentext vielleicht so klingt, geht es meiner Meinung nach gar nicht um Liebe in "Allegro Pastell". Es geht vor allem um zwei Menschen, die zusammen sind, aber nicht wissen, ob sie zusammen sein wollen - so geht es hin und her bis zum Ende. Das war für mich als Leserin ziemlich unbefriedigend, denn um Gefühle geht es nur am Rande, es geht mehr darum, wie diese von außen aussehen.
Leif Randt
"Allegro Pastell"
Kiepenheuer & Witsch
288 Seiten
Hardcover 22 €
E-Book 18,99 €
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