Netflixtante Nora schaut John Hughes-Filme, Teil III
Der erste der drei auf Netflix verfügbaren Filme von John Hughes stellt hier das Ende meiner kurzen Reihe dar. Willkommen zurück in den 80er Jahren. Mit "Sixteen Candles" (dt. Das darf man nur als Erwachsener) gibt John Hughes 1984 sein Debüt als Regisseur. Es ist ein Jugend-High-School-Film (muss ich das noch dazu sagen?). Auch wenn der Film zeitlich vor "The Breakfast Club" und "Ferris Bueller's Day Off" entstanden ist, ist es der letzte der drei, die ich gesehen habe und ertappe mich unweigerlich dabei, ihn mit den beiden zu vergleichen.
Dass Molly Ringwald und Anthony Michael Hall hier sowie in "The Breakfast Club" in Hauptrollen zu sehen sind, ist schon mal eine Gemeinsamkeit. Ihre Charaktere gleichen einander auch noch. Aber das ist eigentlich egal, Schauspieler spielen ja bekanntlich in mehr als nur einem Film mit und dass John Hughes oft mit den Brat Packern zusammengearbeitet hat, merkt man schnell. Neben den Darstellern erkennt man auch in der Thematik wieder viele Gemeinsamkeiten, wobei der inhaltliche Schwerpunkt anders gelegt ist.
Aber nun von vorne: Samantha wird 16 Jahre alt und ihre Eltern vergessen es, weil die große Schwester am Tag darauf heiratet. Dementsprechend ist Sam ziemlich genervt. Und eigentlich möchte sie ihren Schwarm Jake näher kennenlernen, aber der ist natürlich mit der Schulschönheit zusammen. Aber irgendwie interessiert er sich dann doch für Sam, was sie aber nicht weiß. Und nebenher passiert noch jede Menge High School-Jugendkram (haupsächlich rund um den nerdigen Ted, der seinen ebenso nerdigen Freunden beweisen will, dass ganz viel Sex hat). Es ist ein bisschen viel. Die Geschichte ist im Vergleich zu den beiden, meiner Meinung nach großartigen Filmen, einfach nicht ganz so besonders und mitreißend und weniger pointiert. Ich habe genug andere amerikanische Jugendfilme gesehen, um das Prinzip zu kennen.
Das Besondere, aus heutiger Sicht, ist der 80er Jahre-Charme. Und die leichte Überhöhung der Charaktere, die allerdings bei weitem nicht so schön ausgeprägt ist wie in "Ferris Bueller's Day Off". Auch wenn "Sixteen Candles" komische Momente hat und durchaus unterhaltsam ist, so unterhaltsam wie "Ferris Bueller's Day Off" ist er halt nicht. Und die Charaktere können auch nicht mit denen aus "The Breakfast Club" mithalten oder es fehlt mir an persönlichem Wachstum. Außerdem passiert nebenbei noch so viel anderes, dass die vermeintliche Haupthandlung um Sam und Jake herum eigentlich in den Hintergrund gerät. Zumindest, dafür dass es die ganze Zeit so scheint als handle es sich um eine Liebesgeschichte, dauert es wahnsinnig lange, bis die Schwärmenden überhaupt mal miteinander reden. Das passiert in der vorletzten Szene und am Ende kriegt Samantha dann doch ihr ersehntes Geburtstagsgeschenk (Jake, falls das nicht klar ist. Oh, sorry Spoiler, aber come on, die letzte Szene ist ja sogar das Anzeigebild vom Trailer.)
PS. Anmerkung zum deutschen Titel: Was genau darf man nur als Erwachsener?
Comments