Netflixtante Nora schaut John Hughes-Filme, Teil II
Nach "The Breakfast Club" folgt hier der zweite Beitrag zu einem John Hughes-Film. Es ist mein Lieblings-John-Hughes-Film und ich möchte fast behaupten, einer meiner absoluten Lieblingsfilme. "Ferris Bueller's Day Off" (dt. Titel: "Ferris macht blau") ist einer dieser Filme, die man immer wieder gucken kann, bei denen es einem beim Schauen einfach immer gut geht. Ähnlich wie "The Breakfast Club" ist der Film sehr zeitlos und funktioniert auch jetzt noch wunderbar.
Matthew Broderick spielt Ferris Bueller, einen Schüler, der keine Lust auf die Schule hat und deswegen vortäuscht krank zu sein. Es ist nicht sein erstes Mal, wie auch der Direktor Ed Rooney merkt. Der versucht Ferris' Schwänzen auf die Schliche zukommen, während dieser sich mit seinem besten Freund Cameron, der wirklich krank ist (oder denkt, krank zu sein) und seiner Freundin Sloane einen schönen Tag in Chicago macht. Das beinhaltet u. a. Mittagessen in einem schicken Restaurant, der Besuch eines Baseballspiels und der Besuch in einem Kunstmuseum. Ferris versucht den ganzen Tag Cameron zu überzeugen, dass das Leben toll ist und es so viele schöne Dinge zu sehen gibt. Sie sehen gefühlt alles von Chicago und natürlich gibt es gerade auch noch eine Parade und alles ist perfekt an diesem einen Tag. Nach dem Motto:
“The Question Isn’t ‘What Are We Going To Do?’ The Question Is ‘What Aren’t We Going To Do?'”
Dass hier nicht alles so realistisch ist, ist völlig egal. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß dieser lebensbejahenden Komödie zuzusehen. Während die drei Jugendlichen den besten Tag ihres Lebens verbringen, wird der Lehrer Rooney immer besessener von der Idee, dass Ferris alles vorspielt und versucht sogar bei ihm zuhause einzubrechen. Er macht sich von Szene zu Szene lächerlicher und wird immer mehr zur Witzfigur. Wo man am Anfang noch erwartet, dass er ähnlich wie der Lehrer in "The Breakfast Club" als Antagonist agiert, ist das hier eher nicht der Fall. Dazu müsste man ihn ja ernst nehmen können. So sorgt aber für großartige Unterhaltung.
Es ist alles so wunderbar überhöht und bescheuert. Es ist faszinierend, was sich Ferris einfallen lässt, um als krank durchzugehen. So viel Aufwand, nur um einen Tag schulfrei zu haben... Mir wäre das zu viel Arbeit, aber hey, wie gesagt, mit der Realität hat das alles nicht so viel zu tun. Das wird auch verstärkt dadurch, dass Ferris immer wieder die vierte Wand durchbricht und den Zuschauer in all seine Geheimnisse einweiht, Anleitungen gibt, wie man die Krankheit am besten vortäuscht oder er redet über seine Sorgen. Der Zuschauer wird so während der ganzen Eskapaden zu seinem Komplizen.
Bei all der Komik werden auch ernste Themen angesprochen, vor allem Camerons Beziehung zu seinen Eltern, bzw. die Angst vor seinem Vater. Damit zusammenhängend findet auch ein Lernprozess, bzw. eine Charakterentwicklung, statt, ähnlich wie in "The Breakfast Club". Damit sind auch wieder typische Motive eines Jugendfilms zu finden. Aber ansonsten empfinde ich den Film als untypisch. Und das macht ihn so einzigartig und besonders. Und man wünscht sich auch einen Ferris, der einen für einen Tag aus dem drögen Alltag herausholt und einem all die schönen Seiten der Welt (Chicago) zeigt.
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